Pump-and-Dump-Betrug: Die moderne Anlagefalle

Der Aufstieg der Kryptowährungen hat viele Privatpersonen und große Unternehmen angezogen, doch jeder sollte sich vor „Pump-and-Dump“-Betrügereien in Acht nehmen. Dieser „digitale Goldrausch“ hat neue Chancen geschaffen, aber auch Betrüger angezogen, die den weitgehend unregulierten Markt ausnutzen wollen. „Pump-and-Dump“-Betrug gehört zu den häufigsten Betrugsmaschen. Es handelt sich um eine Art Marktmanipulation, die Anleger viel Geld kosten kann, wenn sie Aktien zu einem höheren Preis kaufen.
Was ist ein Pump-and-Dump-System? Anlegerrisiken verstehen
Bei einem Pump-and-Dump-System handelt es sich um eine betrügerische Taktik, bei der eine Gruppe von Betrügern große Mengen eines billigen oder wenig gehandelten Vermögenswerts – oft eine Kryptowährung, eine Microcap-Aktie oder eine Pennystock – kauft und den Preis dann durch die Verbreitung falscher und irreführender positiver Aussagen künstlich in die Höhe treibt. Sobald der Preis der Aktie oder des Krypto-Tokens künstlich in die Höhe getrieben ist, verkaufen die Betrüger ihre Anteile zu einem höheren Preis, was zu einem Kurssturz führt und anderen Anlegern massive Verluste beschert.
In der Welt der Kryptowährungen sind solche Betrügereien immer häufiger anzutreffen. Bei einem klassischen Pump macht ein Promoter oder Influencer eine Münze oder einen Token über soziale Medien, Discord oder Telegram hypen. Der Dump erfolgt, sobald der Betrüger seine Bestände abstößt, was zu einem Kursverfall und einem Kurseinbruch führt. Der gesamte Prozess – vom Hype bis zum Pleite – kann innerhalb weniger Stunden ablaufen.
„Diese Machenschaften zielen oft auf weniger erfahrene Händler mit Zugang zu einem Online-Handelskonto ab“, sagt Compliance-Experte Alex Zeltser. „Sie täuschen durch künstlich aufgeblähte Handelsvolumina – ein typisches Merkmal von ‚Pump-and-Dump‘-Systemen – die Illusion von Chancen vor, oft durch die Verbreitung falscher oder irreführender Informationen.“
Trends bei Pump-and-Dump-Systemen: Ein wachsender Betrug an Investoren
Chainalysis zufolge wurden im Jahr 2024 mehr als zwei Millionen Token auf den Kryptomarkt gebracht. Etwa 870.000 davon wurden an dezentralen Börsen gehandelt, die weniger Kontrolle haben und daher eher „Pump-and-Dump“-Techniken anwenden. Mehr als 3,5 % dieser Token verhielten sich auf eine Weise, die mit Pump-and-Dump-Manipulationen vereinbar war, was zu steigenden Preisen und einer Irreführung der Anleger führte.
Betrüger verdienten Millionen mit „Pump-and-Dump“-Systemen, und Anleger verloren Milliarden, weil sie zu künstlich überhöhten Preisen kauften, nur um dann zu sehen, wie der Preis fiel. Das FBI berichtete, dass allein US-Anleger im Jahr 2024 9,3 Milliarden Dollar durch Kryptowährungsbetrug verloren. Ein großer Teil davon stand im Zusammenhang mit Anlagesystemen wie „Pump-and-Dump“, bei denen der Preis künstlich in die Höhe getrieben wird.
Dr. Lila Chen von der Universität London erklärt: „Diese Betrügereien spielen mit Emotionen, nicht mit Logik, insbesondere wenn Makler mit falschen Behauptungen involviert sind.“ Sie nutzen FOMO, um den Kurs einer Aktie schnell in die Höhe zu treiben, bevor sie ihre „Pump and Dump“-Strategie umsetzen, die anderen Anlegern erhebliche Verluste beschert. Es geht weniger um den Preis eines Wertpapiers, sondern vielmehr darum, die Denkweise der Anleger zu kontrollieren.“
Hinter dem Pump-and-Dump-System: Wie Promoter Aktien manipulieren
- Pre-Pump: Eine Gruppe von Promotern oder ein Boiler-Room-Unternehmen beginnt, einen Hype zu verbreiten. Dabei kommen oft Taktiken zum Einsatz, die an die von Jordan Belfort erinnern. Dazu können Aktienhändler oder Krypto-Influencer gehören, die die Leser zum schnellen Kauf der Aktie drängen, was oft zu einer „Pump-and-Dump“-Situation führt.
- Pump: Der Preis wird durch koordinierte Käufe und falsche Darstellungen – wie etwa Behauptungen über Partnerschaften oder bevorstehende Börsennotierungen – künstlich in die Höhe getrieben, bevor der Preis dramatisch fällt.
- Dump : Sobald der Preis der Aktie oder des Tokens seinen Höchststand erreicht, wirft der Betrüger seine Anteile ab, was zu einem rapiden Preisverfall führt.
- Folgen : Der Vermögenswert wird praktisch wertlos. Die Initiatoren verschwinden und die Anleger verlieren ihr Geld.
Pump-and-Dump-Schema „Wolf of Wall Street“: Lehren aus Penny Stocks
Pump-and-Dump-Betrug ist nichts Neues. Im traditionellen Finanzwesen wurden ähnliche Taktiken eingesetzt, um Penny Stocks und Micro-Cap-Aktien zu manipulieren, oft über außerbörsliche Börsen mit geringem Handelsvolumen. Jordan Belfort – berüchtigt als „Wolf of Wall Street“ – baute seine Maklerfirma Stratton Oakmont auf solchen Machenschaften auf, manipulierte die Aktienkurse von Unternehmen und hinterließ damit andere Anleger im Ruin.
Pump-and-Dump-Betrug erkennen: Warnsignale für Anleger
- Ungewöhnliche Spitzen im Handelsvolumen können oft auf ein aktives „Pump-and-Dump“-System hinweisen und die Anleger auf einen möglichen Betrug aufmerksam machen, bei dem die billig erworbenen Aktien zu einem höheren Preis verkauft werden, ohne dass es entsprechende Neuigkeiten gibt.
- Übermäßig werbende Inhalte von Aktienförderern oder Krypto-Influencern.
- Anonyme Gründer oder Förderer mit nicht überprüfbarem Hintergrund, die häufig mit Wertpapierbetrug in Verbindung gebracht werden, bei dem falsche oder irreführende Informationen an potenzielle Investoren verbreitet werden.
- Der Preis einer eigenen Aktie steigt schnell , insbesondere in Märkten mit geringem Handelsvolumen.
- Aktien durch falsche und irreführende Aussagen , einschließlich gefälschter Partnerschaften oder Entwicklungsansprüche, die oft mit Wertpapierbetrug in Verbindung stehen, bei dem der wahrgenommene Wert eines Vermögenswerts künstlich aufgebläht wird.
- Mangelndes Engagement der Community oder eingeschränkte Kommentarbereiche auf sozialen Plattformen.
„Wenn ein Projekt Fragen oder Diskussionen verhindert, ist das Ihr erstes Warnzeichen“, sagt Melinda Nash, eine forensische Blockchain-Ermittlerin.
Pump-and-Dump und das Gesetz: SEC, Wertpapierbetrug und Regulierung
Pump-and-Dump-Techniken sind an regulierten Märkten wie der New Yorker Börse illegal, da sie den Preis einer Aktie in die Höhe treiben, um Käufer zum Kauf zu verleiten. Die Securities and Exchange Commission (SEC) und die Financial Industry Regulatory Authority (FINRA) verfolgen derartige Straftaten mit aller Härte.
Der Kryptowährungsmarkt ist jedoch noch immer wenig reguliert, was ihn zu einem idealen Ort für Betrug macht, etwa „Pump-and-Dump“-Systeme und Handel mit geringem Volumen. Da der Markt dezentralisiert ist, können Betrüger „Pump-and-Dump“-Systeme betreiben und anschließend über die Grenzen hinweg agieren, was es schwieriger macht, sie zur Rechenschaft zu ziehen. Behörden wie die SEC holen zwar bei der Durchsetzung auf, aber die Maßnahmen sind noch begrenzt.
Jordan Malik, ein Berater der SEC, fügt hinzu: „Wir brauchen globale Standards und Werkzeuge für Transparenz in Echtzeit.“ „Andernfalls werden Pump-and-Dump-Betrügereien weiterhin dazu führen, dass die Menschen das Vertrauen in die digitalen Märkte verlieren.“
Pump-and-Dump-Bewusstsein für Anleger: Dem Betrug immer einen Schritt voraus
Pump-and-Dump-Betrug zielt darauf ab, Aktien oder Krypto-Token zu manipulieren, ihren Wert durch Preissteigerungen künstlich zu steigern und die Aktien mit Gewinn abzustoßen – was anderen Anlegern erhebliche Verluste beschert. Ob Bitcoin, ein neuer Microcap-Altcoin oder außerbörslich gehandelte Unternehmensaktien – das Risiko ist hoch, insbesondere bei Systemen mit „Pump-and-Dump“-Taktiken.
Wie schützt man sich? Seien Sie vorsichtig. Prüfen Sie die Angaben. Achten Sie darauf, wie Token ausgegeben werden. Prüfen Sie, ob die Veranstalter in der Vergangenheit falsche oder irreführende Informationen verbreitet haben. Treffen Sie finanzielle Entscheidungen nicht nur aus Aufregung oder Eile, denn das könnte Sie in ein „Pump-and-Dump“-System verwickeln.
Wenn die Leute wütend sind und die Wahrheit nicht kennen, funktionieren diese Betrügereien am besten. Doch wenn Anleger sorgfältig und informiert sind, werden sie möglicherweise nicht das nächste Opfer der neuesten „Pump and Dump“-Attacke.